Von 1941 bis 1949
Ende 1941 ist auch Oblt Fritz Zügel amtsmüde. Als humorvoller Gesellschafter und ausgezeichneter Sänger gab es in der «3. Kompanie» unter seiner Ägide nach den Übungen jeweils besondere Feste «in geschlossener Gesellschaft». Würdiger Nachfolger wird Heinrich Wellauer. Fritz Zügel ist auch Stifter des Wanderpokals, der heute noch an jeder HV jener Kompanie mit dem besten Übungsbesuch überreicht wird.
Am 8. Mai 1945 wird der Waffenstillstandstag auch in Arbon nach fast sechsjähriger schrecklicher Kriegszeit festlich begangen.
Ende Mai erleidet die Stadtfeuerwehr einen schweren Verlust, als Otto Schweizer infolge Schlaganfall den Feuerwehrdienst nach 45 Jahren quittieren muss. Neuer Kommandant wird der bisherige Stellvertreter Hptm Willy Stacher.
Weil Hptm Anton Büsser den vakanten Vize- Kommandoposten übernimmt, fühlt sich Oblt Fritz Blaser übergangen und gibt am 12. Januar 1946 nach sechs Jahren seinen Rücktritt als Vereinspräsident und seinen Austritt aus dem Verein bekannt. Lt Karl Tribelhorn übernimmt das Vereinspräsidium, und Oblt Willy Wieder wird zum Kompanie-Kommandanten befördert.
Gefährlich wird es in der Nacht zum 22. August 1946, als in der Fabrikanlage der Firma Forster durch explodierende Radiatoren ein Grossbrand
ausbricht. Mit Unterstützung der Werkfeuerwehr Saurer und der Autospritze Romanshorn kann in gemeinsamen Anstrengungen ein Übergriff
des Feuers auf weitere Fabrikationsanlagen verhindert werden.
Vorbei ist 1947 die Epoche einer Elite mit immer auf Hochglanz polierten Messinghelmen. Ersetzt wird dieses Prestigeobjekt durch einen
schwarzen Stahlhelm mit dem Thurgauer Wappen.
Die Haupt- und 75-Jahr-Jubiläumsversammlung am 15. Januar 1949 im festlich geschmückten Bahnhof-Hotel Steiert nimmt Präsident Karl Tribelhorn zum Anlass für folgende Erklärung: «Diese Jubiläumsfeier wäre eigentlich schon im Jahre 1947 fällig gewesen, denn aus den
Protokollen ist ersichtlich, dass 1872 das Gründungsjahr des Feuerwehrvereins war.» Schuld an dieser zweijährigen Verzögerung ist vermutlich
ein Rechnungsfehler…
…oder wollte man zuerst eine neue Uniform anschaffen? Dieser lang gehegte und berechtigte Wunsch geht 1948 in Erfüllung. Die Ortsverwaltung
bewilligt für zehn Offiziers- und 125 Mannschaftsuniformen einen Gesamtkredit von 19’500 Franken.
Am 19. April 1948 findet auf dem Engelplatz die Kollaudation der neuen Uniformen durch den kantonalen Feuerwehrinspektor Konrad Seeger
aus Berlingen statt.
Ende 1948 tritt Kommandant Willy Stacher nach 40 Jahren Feuerwehrtätigkeit altershalber zurück und wird auf den 1. Januar 1949 durch den
bisherigen Vizekommandanten, Major Anton Büsser, ersetzt.
Schon fünf Tage nach der um zwei Jahre verzögerten Jubiläumsversammlung wird die Feuerwehr am 20. Januar 1949 während der Arbeitszeit wegen eines heiklen Dachstuhlbrandes im Gasthaus Schäfli in der Altstadt auf die Probe gestellt. Der neue Kommandant Toni Büsser und seine engagierten Helfer überstehen die «Feuertaufe» mit Bravour. Der Wasserschaden ist so gering, dass dieser Erfolg im «Schäfli» sogar zusammen mit der Polizei gefeiert werden kann!
Heikler ist die Situation am 3. August 1949, als im westlichen Teil der Kugellagerfabrik Arbon AG ein Schadenfeuer ausbricht, das sich mit rasender Geschwindigkeit zu einem Grossbrand ausdehnt. Zusammen mit der Werkfeuerwehr Saurer stehen 149 Mann im Einsatz. Mit zwei Motorspritzen und 13 Schlauchleitungen kann das Feuer eingedämmt und ein Übergriff auf die übrigen Fabrikanlagen verhindert werden.